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Mieterbund sprach mit Radolfzeller OB-Kandidat Gröger

"Radolfzell braucht eine städtische Wohnungsbaugesellschaft." Darin sind sich der Mieterbund Bodensee und der OB-Kandidat Simon Gröger einig.

„Wohnen ist ein Grundbedürfnis,“ sagt Simon Gröger, der in der Stadt Radolfzell als Oberbürgermeister kandidiert, in einem Gespräch mit Vertretern des Deutschen Mieterbunds Bodensee. Eine ausreichende Wohnungsversorgung gehöre zur sozialen Verpflichtung einer Stadt. Als Oberbürgermeister sehe er darin eine seiner wichtigsten Aufgaben

Der für Radolfzell zuständige Sprecher des Mieterbunds Bodensee Günther Weiss forderte: „Radolfzell braucht eine eigene kommunale Wohnungsbaugesellschaft“. Nur diese biete ausreichend Gewähr dafür, dass Wohnungen für jeden Geldbeutel entstehen. Damit stieß er bei Gröger auf offene Ohren. Der 36jährige Abteilungsleiter, der derzeit in der Stadt Tuttlingen die Wirtschaftsförderung leitet, will dies als Oberbürgermeister umsetzen.

Städte brauchen eine gute soziale Mischung berichtete Gröger aus seiner Berufserfahrung als Projektleiter für Stadtentwicklung: Stabile Wohngebiete müssten gleichermaßen Bedürfnisse befriedigen für Mieter und Eigentümer, junge und ältere Menschen. Besonders Familien benötigen einen sicheren Ort, der Eltern und Kindern Heimat bieten könne.

Eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft müsse nicht mit einem großen Wurf und viel Kapital starten, berichtete der Vorsitzende des Mieterbund Bodensee, Herbert Weber, sondern könne Schritt für  Schritt aufgebaut werden. Das nötige Eigenkapital könne durch kommunale Grundstücke eingebracht werden. Derzeit gebe es hohe Zuschüsse für den sozialen Wohnungsbau, die nur darauf warteten, abgerufen zu werden. In der Startphase könne die Wohnungsverwaltung bei anderen Unternehmen als Dienstleistung eingekauft werden, erläuterte Weber. Für Gröger ist ein eine aktive Grundstückspolitik wichtig: Nur wenn Flächen zur Verfügung stünden, könne sich eine Kommune entwickeln und nicht nur Wohnraum, sondern auch ausreichend Gewerbeflächen bereithalten. Dies erfordere hohe Aufmerksamkeit der Verwaltungsspitze.

Simon Gröger äußerte großen Respekt für das große ehrenamtliche Engagement des Mieterbunds Bodensee, dem in Radolfzell und Umgebung ca. 1500 Mitglieder angehören. Etwa 800 Mieter aus Radolfzell berät der Verband jedes Jahr bei Mieterhöhungen oder Betriebskostenabrechnungen und bietet ihnen zusätzliche Sicherheit durch Rechtsschutz im Mietrecht, berichtete Herbert Weber.

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Mieterbund-Vorstandsmitglieder Günther Weiss (l) und Herbert Weber (r) sprachen mit OB-Kandidat Simon Gröger