Der Deutsche Mieterbund Baden-Württemberg sieht im Vorschlag der Ministerin Razavi keine Alternative zur Mietpreisbremse. Der Vorschlag verantwortungsbewusste Vermieter steuerlich zu entlasten, wird der Situation auf den Wohnungsmärkten in keiner Weise gerecht. Er berücksichtigt insbesondere die gewerblichen Vermieter, die bereits angekündigt haben, die Mietererhöhungsspielräume nach dem Ende der Mietpreisbremse zu nützen, nicht.
Bei einem Ende der Mietpreisbremse drohen unkalkulierbare Folgen für die angespannten Wohnungsmärkte im Land. Wenn alleine der sogenannte freie Markt die Mietpreise regelt, wird sich die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter einigermaßen bezahlbares Wohnen nicht mehr leisten können. Die hohen Angebotsmieten werden die Bestandsmieten weiter in die Höhe treiben, weil die ungebremsten Wiedervermietungsmieten in die Berechnung der ortsüblichen Vergleichsmiete einfließen. Die Kostenspirale an den Wohnungsmärkten wird steil nach oben gehen.
Der Deutsche Mieterbund bedauert, dass sich die Landesregierung bis heute zu der Bitte, sich für die Fortführung der Mietpreisbremse einzusetzen, nicht geäußert hat. Der Deutsche Mieterbund fordert die Landesregierung erneut auf, sich für die Fortführung der Mietpreisbremse einzusetzen.
Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) hatte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa gesagt: «Es braucht daher aus meiner Sicht auch für private Vermieter eine Steuerbefreiung für die Vermietung von Wohnraum unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete.» Die Einführung eines solchen Steuertarifs im Einkommensteuergesetz mit der gleichzeitigen Schaffung einer verbesserten Rechtsgrundlage zur Erstellung der Mietspiegel sei eine marktwirtschaftliche Antwort auf die Diskussion um die Mietpreisbremse.